Besuch der EF Sowi-Kurse bei der phil.cologne 2023

Es ist 11:20 Uhr am 7. Juni 2023 und wir, die EF-Kurse von Frau Gharbi und Frau Vatancı, sitzen bereits auf unseren Plätzen im Comedia-Theater Köln und warten gespannt auf die Diskussion zur Frage „Weltrettung now: Wie viel Aktivismus braucht unsere Gesellschaft und wie viel verträgt sie?“. SchülerInnen aus unterschiedlichen Schulen Kölns sind gekommen, um an der Veranstaltung teilzunehmen; dementsprechend füllt sich der Saal.
Nach einer Weile kommen zwei Personen auf die Bühne und setzen sich, einer von ihnen stellte sich als Dominik Erhard vor, der die Diskussion moderieren wird. Die zweite Person, die verschiedene Fragen fachkundig beantworten sollte, ist Knut Cordsen, der nicht nur ein renommierter Literaturjournalist des Bayerischen Rundfunks ist, sondern auch ein Experte zum Thema Aktivismus, da er ein Buch mit dem Titel „Die Weltverbesserer" geschrieben hat, in dem es um die Frage geht, wie viele von uns in der Gesellschaft wirklich am Aktivismus teilnehmen.
Die Diskussion fing mit der Frage an, wer unter uns als AktivistIn tätig ist. Es meldeten sich wenige – drei Personen – , die unterschiedliche Antworten gaben: Eine Person geht regelmäßig zu Demonstrationen, eine andere Person veröffentlicht Beiträge in den sozialen Medien und noch eine andere Person ist politisch aktiv. Die Antwort der zweiten Person führte zu der Diskussion, ob es heutzutage ausreicht, die Proteste in den sozialen Medien zu verfolgen, oder ob es doch nötig ist, sich selbst auf die Straße zu trauen. Knut Cordsen erklärte uns, dass AktivistInnen Menschen sind, die die Gesellschaft bewegen und andere Menschen auffordern, sich zu trauen, mitzumachen. Aktivisten inspirieren laut Cordsen Menschen, ihre eigene Stimme zu nutzen und für die Themen einzustehen, für die sie sich einsetzen wollen. Laut Knut Cordsen benutzen aber auch heute viele Hollywood Stars den Begriff AktivistIn als Etikett, um nicht nur an Reichweite zu gewinnen, sondern auch um interessanter zu wirken, obwohl laut ihm die meisten nur Beiträge veröffentlichen, und sich weder persönlich auf die Straße trauen, noch sich mit der Arbeit eines Aktivisten oder einer Aktivistin beschäftigen.
Knut Cordsen verwies im Laufe der Diskussion auf einen Film namens „How to blow up a pipeline“, in dem es um eine Gruppe junger UmweltaktivistInnen geht, die eine waghalsige Mission durchführen, um eine Ölpipeline zu sabotieren. Und obwohl Knut Cordsen uns nicht zu viel vom Film verraten wollte, erzählte er, dass es im Film einen Konflikt zwischen der eigenen Moral und dem Wohlergehen der Mitmenschen gibt und dass sich dies auch in der Realität widerspiegelt. In diesem Zusammenhang erwähnte er die aktuell kontrovers diskutierte Gruppe „Die letzte Generation“, die bei ihren umstrittenen Vorgehensweisen bei Demonstrationen für viel Aufsehen weltweit gesorgt haben. Die deutliche Spannung zwischen den Aktivisten/Aktivistinnen und anderen BürgerInnen ist laut Knut Cordsen aber auch nicht Neues, denn schon damals, im Kampf für die Gleichberechtigung und für das Wahlrecht, haben Frauen im Namen des Feminismus umstrittene Aktionen in Museen und auf offener Straße durchgeführt – mit Erfolg. Hier verdeutlichte er die Empörung vieler MitbürgerInnen, die sich öffentlich nicht dazu bekannten, FeministInnen zu sein, weil sie sich nicht mit dem umstrittenen Vorgehen der Demonstrantinnen identifizieren konnten, sich jedoch im Privaten einig darüber waren, dass das, wofür diese Frauen kämpften, richtig war.
Gewalt ist innerhalb des Aktivismus laut Knut Cordsen nicht unbedingt vermeidbar und teilweise sogar nötig, wie zum Beispiel in dem bereits erwähnten Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter, um die notwendige Aufmerksamkeit der Zivilgesellschaft zu erhalten.
Als letztes gab uns Knut Cordsen eine Antwort auf die Frage, was man braucht, um sich als AktivistIn einzubringen, woraufhin er antwortete, dass es wichtig ist, geduldig zu sein. Geduld ist seiner Meinung ein progressiver Aspekt, der über einen längeren Zeitraum eine große Entwicklung in Gang setzen kann.
Dank der aktivierenden Fragen war das Publikum sehr engagiert an der Diskussion beteiligt und brachte Aussagen ein, die den einen oder anderen auch zum Nachdenken brachten. Wir haben also nicht nur bei einer sehr spannenden Veranstaltung mitdiskutiert, sondern auch etwas dazu gelernt.

von Ilayda Aba (EF)

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