Tipps für Eltern: Lernen von zu Hause

 
So klappt Lernen von zu Hause am besten

von Marc-Oliver Rehrmann, NDR.de

Für viele Eltern ist die einschneidendste Folge der Coronavirus-Krise, dass sie ihre Kinder fürs Erste nicht mehr in die Schule schicken können. Je nach Alter und Klassenstufe ihrer Kinder fragen viele, wie der Nachwuchs trotz des Unterrichtsausfalls nichts Wichtiges versäumt, wie sie ihre Kinder unterstützen können und wie sie ihren Familienalltag nun organisieren sollen. NDR.de hat deshalb Maresi Lassek nach ihren Tipps und Anregungen gefragt. Sie ist die Vorsitzende des Grundschulverbands. Hier finden Sie Antworten.

 

Mit welchem Ehrgeiz sollten Eltern das Lernen zu Hause angehen?

Eltern sollten sich nicht zu viel vornehmen. Es geht nicht darum eine bestimmte Menge an Lernstoff abzuarbeiten. Keine Schule, kein Kultusminister oder Kultusministerin wird am Ende der schulfreien Zeit wegen des Coronavirus verlangen, dass die Kinder etwas Bestimmtes gelernt haben. Wichtig ist vielmehr, dass die gemeinsame Zeit zu Hause möglichst stressfrei gehalten wird. Denn spätestens in der zweiten Woche wird vielen die Zeit sehr lang vorkommen.

Sollen Mütter und Väter nun Lehrkräfte spielen?

Nein, grundsätzlich gilt, dass Eltern zu Hause nicht den Schulunterricht ersetzen oder simulieren können. Eltern haben eine andere Beziehung zu den Kindern als die Lehrerinnen und Lehrer. Man sollte es auch tunlichst vermeiden, die Schule mit ihrem Rhythmus eins zu eins zu imitieren und in den Familienalltag zu übertragen. Dieser Rhythmus aus Unterrichtszeiten, Pausen sowie Übungs- und Bewegungszeiten passt zu den schulischen Abläufen mit vielen Kindern, aber nicht in den Familien-Rahmen. Zu Hause ist das Lernen viel intensiver als in einer Klasse mit 25 Kindern. Deshalb sollten die Lerneinheiten zu Hause kürzer ausfallen.

Solle man sich einen Plan für den Tag machen?

Ja, das ist sicherlich hilfreich. Schreiben Sie ruhig einen Plan auf, was am Vormittag und am Mittag ansteht - am besten gemeinsam mit den Kindern. Mathe, Deutsch, Basteln, Hörspiele etc. Das gibt einen gewissen Rahmen vor und hilft, den Tag zu strukturieren. Ideal wäre es, wenn sich das heimische Lernen auf das konzentrieren könnte, was in der Schule in der Regel zu kurz kommt. Ganz vorne steht da das Lesen: Je nach Alter des Kindes kann das dann Vorlesen, Partnerlesen oder eigenständiges Lesen sein. Am besten wählt man einen Lesestoff, der die Interessen des Kindes trifft: Bilderbuch, Dino-Buch oder Abenteuer-Geschichten.

Sind Gesellschaftsspiele eine gute Idee?

Ja, auf jeden Fall. Gesellschaftsspiele wie "Mensch ärgere Dich nicht" oder eine Runde mit Lego bauen sind ideal für diese Zeit. So können die Kinder wichtige Eigenschaften wie Regelverhalten, Wahrnehmung, Ausdauer und Geschicklichkeit trainieren - und ihnen macht es auch noch Spaß.

Sollten Eltern auch Ungeliebtes wie Vokabeln-Lernen durchziehen?

Ja, das können Eltern durchaus machen - aber dann wohldosiert und am besten nach Absprache mit dem Kind. Also dass man sich darauf verständigt, eine gewisse Zeit am Tag Vokabeln zu lernen. Aber bitte nicht mit Zwang! Dann lernen Kinder ohnehin nicht gescheit. Vielleicht findet man ja gemeinsam einen Weg, das Vokabeln-Lernen etwas attraktiver zu gestalten.

Wie sinnvoll ist eine Fernsehzeit?

Es wird sich sicher kaum vermeiden lassen, dass die Kinder in der schulfreien Zeit auch Fernsehen gucken wollen. Aber auch das lässt sich ja sinnvoll gestalten: Vielleicht gibt es im Fernsehen oder in einer Mediathek einen tollen Tierfilm zu sehen. Und hinterher greift man das Thema auf und recherchiert beispielsweise im Internet gemeinsam, was sonst noch zu den Tieren herauszufinden ist. Eltern sollten diese Zeit nutzen, um auf ihre eigene Art mit den Kindern zu lernen.

 

Tipps mit denen Kindern das Lernen von Zuhause aus leichter fällt

"Ich hab' aber keine Lust"- Das ist vermutlich DER Satz, den Mamas und Papas aktuell am häufigsten zur Antwort bekommen, wenn sie ihre Kinder auffordern zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen.

Die aktuelle Situation verlangt von Eltern viel Geduld und starke Nerven. Wie bringe ich denn mein Kind, das weder zur Schule noch raus zum Spielen darf, dazu zu lernen? Am Smartphone oder Handy rumhängen macht doch in der schulfreien Zeit eigentlich viel mehr Spaß. Diese tollen kostenlosen Lern-Apps für Schüler können helfen, dass Ihr Kind sich motiviert und vielleicht sogar freiwillig hinsetzt und lernt.

  • StudySmarter : Kostenfrei lernen mit STARK Inhalten, Zugriff auf original Abituraufgaben und Lösungen. Die Lern-App kann man auf dem Smartphone und dem Computer installieren. (www.studysmarter.de)
  • Simple Club: Tausende Lernvideos zu den wichtigsten Fächern wie Naturwissenschaften oder Mathematik. (www.simpleclub.com)

So motiviere ich mein Kind zum  Lernen

Tipp 1: Ein angenehmes "Lernklima" schaffen

Wenn man sich wohl fühlt ist man natürlich deutlich motivierter, das kennen wir von der eigenen Arbeit. Bei Kindern ist es natürlich nicht anders. Wenn möglich, frühstücken Sie mit Ihrem Kind davor gemütlich damit es sich gestärkt fühlt und geben Sie darauf acht, dass der Schreibtisch ordentlich aussieht, damit man sich am "Arbeitsplatz" wohl fühlt

Tipp 2: Die Selbstbestimmtheit fördern

Ihr Kind hat einen Lieblingsplatz zum Lernen? Vielleicht sogar im Garten oder gemütlich auf dem Sofa? Oder ist Abends konzentrierter als am Morgen? Versuchen Sie es ihrem Kind zu ermöglichen an dem Ort oder zu der Tageszeit zu lernen, in der es am motiviertesten ist.

Tipp 3: Versuchen die Schule nicht zum Hauptthema zu machen

Das Zuhause sollte für ein Kind der sichere Hafen sein. Ein Ort voller Geborgenheit und Liebe an dem sich das Kind auch erholen kann. Wenn sich Ihr Kind gestresst fühlt, versuchen Sie es nicht mit Druck zum Lernen zu bewegen. Vielleicht gelingt es Ihnen herauszufinden was das Kind gerade zuerst benötigt um sich dann motiviert hinzusetzen und seine Aufgaben zu erledigen.

Tipp 4: Pausen sind das A und O

Gönnen Sie Ihrem Kind, wenn Sie merken, dass die Aufmerksamkeit nachlässt, einige Pausen. Manchmal hilft sogar schon ein Schluck Wasser oder mehrfaches tief durchatmen. Auch frische Luft schnappen zwischendurch kann erneut motivieren.

Tipp 5: Den Rücken stärken

Zeigen Sie Ihrem Kind seine Stärken auf. Ermutigen Sie es so oft wie nur möglich und schaffen Sie Erfolgserlebnisse. Denn auch das kennen wir natürlich von uns selbst. Wann geben wir am meisten Gas? Klar, wenn der Chef uns lobt und mit unserer Arbeit zufrieden ist. Wertschätzung und Anerkennung unabhängig von der Schulleistung stärkt das Selbstwertgefühl des Kindes und bringt eine Menge Motivation.

 

Hier noch einige interessante Links:

www.planet-schule.de

https://basketball.de/basketball-videos/alba-berlins-taegliche-sportstunde-fuer-oberschueler/

https://www.kika.de/index.html

https://www.zdf.de/kinder/logo

 

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