Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz
Vom 25.08 bis 30.08 traten wir Schüler der EF und aus der Q1 die fünfte Gedenkstättenfahrt unserer Schule nach Auschwitz an, welche von Frau Querbach und Frau Ceylan begleitet wurde. Hierbei wurde uns die Möglichkeit geboten, sich vor Ort über die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs in Oświęcim (Auschwitz) zu informieren, wobei der Schwerpunkt auf der Verfolgung und maschinellen Vernichtung von Juden sowie anderen von den Nationalsozialisten als ,,Rassenschädlinge“ Bezeichneten und den Abläufen in den Konzentrationslagern in Auschwitz lag.
Nach der Ankunft im Tagungshaus konnten wir uns durch einen gemeinsamen Gang in die Stadt einen ersten Eindruck von Oświęcim machen und Zeit miteinander verbringen, bevor das jüdische Zentrum besucht wurde. Dort wurde die Ausstellung über das damalige jüdische Leben in Auschwitz vorgestellt und die letzte verbliebene Synagoge der Stadt besichtigt, was für einige von uns eine neue Erfahrung war.
Der zweite Tag startete mit einer informativen Multimedia-Präsentation über den Antisemitismus und die Rassenideologie der Nationalsozialisten. Dieses Wissen nahmen wir mit in das Stammlager I Auschwitz, wo wir an einer lehrreichen Führung teilnahmen und zum Beispiel persönliche Gegenstände der ermordeten Juden, wie Schuhe und Brillen sahen. Auf diesen emotionalen Besuch folgte nach der Mittagspause die Teilnahme an einem Workshop über Artefakte aus den Lagern und die damit verbundenen Einzelschicksale der damaligen Besitzer. Auf diese Weise konnten wir das Leben in den Lagern aus der Sicht einer zu dieser Zeit lebenden Person sehen und unsere eigenen Ideen zur Herkunft der Artefakte äußern, welche wir im Nachhinein in Gruppen eingehender untersuchten.
Die Führung im größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten fand am dritten Tag statt: Im Lager Birkenau sahen wir Überreste der Gebäude und eigneten uns mithilfe einer Führung über das Gelände Wissen über das ,,Leben" und die Ermordung der Gefangenen dort und die Abläufe innerhalb des Konzentrationslagers an. Die letzte aufschlussreiche Veranstaltung der Gedenkstättenfahrt in Auschwitz war die Besichtigung der internationalen Ausstellungen im Stammlager I, welche von den Herkunftsländern der Opfer organisiert wurde. Diese konnten wir uns in Kleingruppen ansehen.
Am Abend eines jeden Tages fanden Reflexionstreffen statt, die dabei halfen, die verschiedenen Eindrücke zu verarbeiten und sich über diese auszutauschen.
Einen schönen Abschluss der gemeinsamen Fahrt stellte eine Stadtführung in Krakau dar. Wir machten uns nicht nur mit dem mittelalterlichen Stadtkern vertraut, sondern auch mit dem jüdischen Viertel Kaszmierz und besuchten sowohl die aktive Remuh-Synagoge als auch die Marienkirche. Das Wawel-Schloss, wo unser Gruppenbild entstand, beeindruckte uns ebenfalls sehr. Anschließend durften wir die Stadt eigenständig erkunden und uns so auch einen Einblick in das heutige Leben in einer schönen und lebendigen Stadt in Polen verschaffen.
Ich denke ich spreche für alle Beteiligten, wenn ich sage, dass diese Fahrt sehr erfolgreich verlief und sich die Teilnahme auf jeden Fall lohnt. Vor Ort empfindet man ganz anders, als wenn man in Schulbüchern über diese Verbrechen liest. Wir freuen uns darauf, unsere Erkenntnisse und Eindrücke mit Hilfe einer eigenen Ausstellung am Freitag, den 30.09.2022 mit anderen Schülern und Lehrern im Stadtgymnasium zu teilen.
Sabina (EF), für alle Teilnehmenden