Preisverleihung „Dissen – Mit mir nicht!“
Am 5. Juni 2024 machten wir uns auf den Weg zur Preisverleihung des Wettbewerbs „Dissen – mit mir nicht!“ der Caritas Kön, der unter anderem von der Stadt Köln und dem Schulnetzwerk „Schule mit Courage“ unterstützt wurde.
Die Idee des Wettbewerbs war es, ein aktives Vorgehen und Engagement gegen Diskriminierung jeglicher Art in Bildungseinrichtungen auf kreative Weise darzustellen. Die eingereichten Projekte wurden anschließend von der Wettbewerbsjury bewertet und bei der Preisverleihung präsentiert.
Unsere Einreichung war unser Projekt „Rechtsextremismus“, das wir für die Woche der Vielfalt 2023 konzipiert hatten. Im Rahmen der Projektwoche haben wir unsere Mitschülerinnen und Mitschüler aufgeklärt und sensibilisiert sowie in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum Köln viele Einblicke in das Thema „Rechtsextremismus“ geboten.
Das Ergebnis des einwöchigen Projekts, an dem Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge Q1 und Q2 teilnahmen, waren Poster zu europäischen Ländern und deren Fällen zum Thema Rechtsextremismus sowie Präsentationen zur Definition von Rechtsextremismus, zu Antisemitismus, Rechtsextremismus in Deutschland u. v. m. Darüber hinaus gab es informative und vertiefende Darstellungen jeglicher Art zu den Auswirkungen des Rechtsextremismus, die u. a. mit historischen Bezügen untermauert wurden.
Eingereicht haben wir schlussendlich einen Videobeitrag, in dem wir das Feedback von den teilnehmenden Mitschülerinnen und Mitschülern und den Lehrkräften darstellten sowie aus einer umfassenden Präsentation mit den o. g. Ergebnissen der Projektwoche.
Am Tag der Preisverleihung wurden alle eingereichten 23 Beiträge gewürdigt, wobei die genannten Beiträge musikalische Darbietungen, Präsentationen, Videobeiträge schauspielerischer Art und künstlerische Darstellungen durch Scrapbooks auf der Bühne umfassten.
Sowohl die Jury als auch die Moderation betonten ihre Begeisterung über die Vielfalt der Beiträge und freuten sich über eine klare und deutliche Haltung gegen die heute immer häufiger auftretenden Gefahren von Diskriminierung und Rassismus.
Wir erreichten einen großartigen 5. Platz und repräsentierten damit die Schule und unser Projekt sowie die mitwirkenden Personen. Insgesamt war dies eine bereichernde Erfahrung, die von uns beiden sehr geschätzt wird.
von Ilayda Aba & Amelie Wesche, Q1
Demokratiefahrt der Geschichte- und Pädagogik- Leistungskurse der Q2 nach Berlin
Von Samstag (18.03.) bis Dienstag (21.03.2024) fuhren die Schülerinnen und Schüler der Geschichte- & Pädagogikleistungskurse der Q2 zusammen mit ihren Lehrern Dirk Achteresch und Anke Querbach nach Berlin. Unsere Reise beinhaltete u.a. eine Stadterkundung von Berlin Mitte, eine virtuelle Reise durch das geteilte Berlin, eine geführte Stadtrallye, in der die letzte erhaltene Grenzanlage in der Mauergedenkstätte und persönliche Einzelschicksale zur Flucht aus der DDR erfahrbar wurden, und einen Besuch im Bundestag: Nach einer Einführung auf der Besuchertribüne des Plenarsaales, folgte das Gespräch mit einer Abgeordneten. Wir waren auf Einladung der CDU-Abgeordneten, Serap Güler, im Bundestag, da sie am Besuchstag aber leider verhindert war, wurde sie von Dorothee Bär vertreten, die sich viel Zeit für unsere Fragen nahm und mit der wir einen interessanten Austausch erlebten.
(Gruppenfoto im Bundestag: Gespräch mit Dorothee Bär)
(In der Reichstagskuppel während der Abenddämmerung)
Im Anschluss genossen wir die Aussicht von der Reichstagskuppel während der Abenddämmerung.
Zum Abschluss unseres Bundestagsbesuchs waren wir zu einem Abendessen im Paul-Löbe-Haus eingeladen.
Unsere Abende verbrachten wir größtenteils im großen Clubraum in unserem Hotel Citylights, in dem wir Billard, Tischtennis und Dart spielen konnten.
Es war eine intensive Fahrt, in der die Entstehung und das Funktionieren unserer Demokratie erlebbar und besser nachvollziehbar wurden, aber auch der Spaß nicht zu kurz kam, so dass wir gerne länger in Berlin geblieben wären.
Besuch der Ausstellung „20 Jahre danach – Der Nagelbombenanschlag auf der Keupstraße“
Am 14. Juni 2024 haben wir, der Q1 Projektkurs Debattieren, uns in Begleitung von Frau Vatancı und Frau Weber auf den Weg zur IGIS (Integrierte Gesamtschule Innenstadt) gemacht. Dort durften wir auf Einladung von Herrn Lehmann, der Lehrer an der IGIS ist, eine Ausstellung besuchen, die die AG „IGIS gegen Rassismus“ in Zusammenarbeit mit der Initiative „Her yer Keupstraße ist überall“ zur Erinnerung an den Nagelbombenanschlag auf der Keupstraße am 09.06.2004 vorbereitet hat. Am besagten Tag platzierte ein Mitglied des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ein Fahrrad vor dem Friseursalon „Kuaför Özcan“ in der Keupstraße in Köln-Mülheim. Im Fahrradkoffer lag eine Nagelbombe bestehend aus etwa 5,5kg Sprengstoff und über 700 Nägeln mit zehn Zentimetern Länge. Wenig später explodierte sie. 22 Menschen wurden dabei verletzt, vier von ihnen schwer.
Nach unserer Ankunft im Kammermusiksaal der IGIS und einführenden Worten durch Karmen Frankl von der Initiative „Her yer Keupstraße ist überall“ haben wir uns exklusive Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Der Kuaför [türk.: Friseur] aus der Keupstraße“ angesehen und sind in einen ersten Austausch gekommen. Besonders an dem Film ist, dass er die Perspektive der Betroffenen in den Fokus rückt und zeigt, wie sie damals zu Unrecht verdächtigt wurden, selbst für den Anschlag verantwortlich gewesen zu sein. Bis der NSU sich sieben Jahre später selbst enttarnt und zu den Taten bekennt, leiden die Menschen auf der Keupstraße unter den Anschuldigungen und der Diffamierung.
Im Anschluss an den Filmausschnitt hatten wir die Möglichkeit, uns an verschiedenen Stationen mit dem Anschlag auf die Keupstraße auseinanderzusetzen. So waren z. B. zurückgebliebene Elemente aus dem Friseursalon Özcan, der bei dem Anschlag zerstört wurde, die 10 Zentimeter langen Nägel aus der Nagelbombe und originale Tatortfotos, die eine Stunde nach dem Anschlag geschossen wurden, ausgestellt. Darüber hinaus konnten wir uns über weitere, leider zahlreiche, Opfer des NSU informieren, ihnen gedenken und uns an interaktiven Stationen austauschen sowie Gedanken und Appelle festhalten. Insgesamt war es unserer Ansicht nach ein emotionales und hautnahes Erlebnis.
Für mich als Enkelkind eines „Gastarbeiters“ war die Ausstellung sehr berührend, da ich als Mensch mit Migrationshintergrund ebenfalls in das Opferprofil rechtsextremer Gruppen passe und mich mit den Menschen, die in dieses Land kamen, um ein besseres Leben zu führen und durch rechten Terror so tragisch ums Leben kamen, identifizieren kann. Ich bin schockiert über die unzähligen rassistisch motivierten Attentate und umso stolzer auf die Ausstellung und die Menschen, die sich bemühen, dem Hass in der Welt entgegenzuwirken.
Wir bedanken uns bei der IGIS und der Initiative „Her yer Keupstraße ist überall“ für die Einladung und Organisation.
von Nisa Salgut, Q1
„Die Würde ALLER Menschen ist unantastbar.“ (aus einer Notiz auf der APPELLE/GEDANKEN-Tafel)
Unglaublicher Erfolg für Kathi Redlich (Q1) beim internationalen Wettbewerb
Interview mit Kathi
Das Stadtgymnasium Köln-Porz ist außerordentlich stolz auf seine Schülerin Kathi Redlich (Q1), die am 21.04.2024 den ersten Preis beim renommierten Wettbewerb "Dutch International Flute Competition" gewonnen hat. Als herausragende Querflötistin hat Kathi sich gegen starke internationale Konkurrenz durchgesetzt und dabei nicht nur ihre besonderen musikalischen Fähigkeiten, sondern auch ihre beeindruckende Ausdauer und Disziplin unter Beweis gestellt.
Unser Musiklehrer Herr Lüffe hatte das Vergnügen, Kathi zu interviewen und uns Einblicke in ihre Erlebnisse und den Wettbewerbsverlauf zu geben.
Herr Lüffe: Herzlichen Glückwunsch zu deinem internationalen Erfolg, Kathi! Nimm' uns mal mit und berichte uns von dem Wettbewerb.
Kathi: Danke! Der Wettbewerb "Dutch International Flute Competition" ist ein für Flöte ausgeschriebener, internationaler Wettbewerb. Es gibt verschiedene Kategorien, dazu zählen einmal die Bachelor-, die Master- und die Traversoflöte-Studenten, sowie die "Young Talents" bei denen zwischen zwei Altersgruppen unterschieden wird. Ich habe bei den "Young Talents" im Alter von 14-18 Jahren teilgenommen. Der Wettbewerb ist in zwei Runden aufgeteilt und beginnt mit einer Online-Runde zur Vorentscheidung, wer im Finale auf dem Flötenfestival in Ittervoort (NL) teilnehmen darf. Nachdem ich also die Online-Runde bestanden hatte, musste ich mich auf das Finale vorbereiten, bei dem in meiner Altersgruppe insgesamt 11 Flötist*innen aus z.B Slowenien, Russland oder sogar Südkorea gespielt haben. In der ersten, sowie auch in der Live-Runde, mussten alle Teilnehmenden ein Pflichtstück spielen, wobei man die Entscheidung zwischen zwei verschiedenen Stücken hatte. Zusätzlich musste man ein weiteres Werk einstudieren, damit ein Stück für Flöte solo und das andere mit Klavierbegleitung ist. Die Jury besteht aus berühmten Flötisten aus der ganzen Welt. Diese sind meistens Professoren, Orchestermusiker oder konzertierende Solisten.
Herr Lüffe: Wie hast du die Vorbereitung auf diesen besonderen Wettbewerb erlebt?
Kathi: Die Vorbereitung war sehr anstrengend, da ich im Finale ein neues Stück spielen wollte, parallel auf Orchester Tournee mit dem Bundesjugendorchester war, ich mich auf die nächste Runde Jugend musiziert vorbereiten musste, Proben mit meinem Pianisten brauchte, mein Professor selber auf Tournee in China war und ich ganz nebenher auch noch zur Schule gehe.
Herr Lüffe: Das hört sich ja ganz schön anstrengend an. Wie lief das Finale für dich ab? Warst du sehr aufgeregt?
Kathi: Am Tag des Finales bin ich mit meinen Eltern und meinem Pianisten in die Niederlande gereist, wir haben uns eingespielt und dann ging es auch schon auf die Bühne. Bei dem Warten, direkt vor dem Wertungsspiel, steigt die Aufregung. Wenn ich aber auf die Bühne gehe genieße ich es einfach und die Aufregung verfliegt meistens bzw. wandelt sich in Freude um. Am selben Nachmittag wurden in einem Abschlusskonzert des Festivals die Ergebnisse verkündet.
Herr Lüffe: Beschreibe uns mal den Moment, in dem du erfahren hast, dass du den internationalen Wettbewerb tatsächlich gewonnen hast. Hattest du ein gutes Gefühl?
Kathi: Während des Konzerts zu warten war ganz schön hart, da man nun endlich wissen wollte, wie man abgeschnitten hat. Damit rechnen, dass dein Name gleich vorgelesen wird, tut man nicht, besonders nicht, wenn die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird wenn es heißt: 3. Preis geht an..., 2. Preis geht an..., und der 1. Preis geht an ...... Kathi Redlich!! Dieser Moment und die Sprachlosigkeit von mir und meinen Eltern war unfassbar. Dann durfte ich nach vorne gehen, habe meinen Preis überreicht bekommen, es wurden Fotos gemacht und ich konnte nicht aufhören fassungslos vor Freude zu sein. Danach hat die Jury auch noch mit uns Teilnehmenden gesprochen und uns ein Feedback gegeben.
Herr Lüffe: Das muss ja ein unglaubliches Gefühl gewesen sein! Wo können wir dich denn das nächste Mal live auf der Bühne erleben?
Kathi: Momentan bereite ich mich auf nächste Konzerte und Wettbewerbe vor. Ich spiele aktuell viele Konzerte mit meiner Duo-Partnerin. Unser nächstes Konzert findet am 23.06. in der Robert-Schumann Hochschule Düsseldorf statt.
Herr Lüffe: Dann wünschen wir dir bei den anstehenden Konzerten viel Erfolg und Spaß und freuen uns, deine musikalische Entwicklung weiter zu verfolgen. Vielen Dank für das Interview.
Kathi: Gerne. Danke!